Auf jeder
Kreditkarte finden sich – sogar auf beiden Seiten der Karte – Zahlen. Diese
anscheinend kryptische Zahlenkombination ist aber nicht vollkommen arbiträr
gewählt, sondern hat eine Bedeutung. Hier finden sich verschiedene
Informationen in codierter Form und während die Banken dies sehr einfach
aufschlüsseln können, ist die Ziffernfolge für die meisten Endverbraucher ein
Rätsel.
Das muss aber nicht so bleiben – hier gibt es einen kompakten Einblick in die
Zahlen auf der Kreditkarte.
Aufbau und Beschriftung einer
Kreditkarte – das verbirgt sich hinter den Zahlenfolgen
Auch wenn Deutschland was bargeldloses Zahlen angeht ein recht konservatives
Land ist und Bargeld hier immer noch weit verbreitet ist, gehört die
Kreditkarte auch hierzulande zu den gängigsten Zahlungsmitteln. Ausgegeben über
die Kreditinstitute mit Abrechnungen zum Monatsende, als Karte zum Aufladen
oder als oft kostenlose Methode, um im Ausland zu zahlen – die Kreditkarte ist
im täglichen Zahlungsverkehr praktisch. Und bei vielen Onlineshops oder beim
Buchen von Flügen inzwischen sogar eine Notwendigkeit.
Auf der Vorderseite der Kreditkarte befindet sich die Kreditkartennummer. Diese
muss mindestens aus 12 Ziffern bestehen, das ist in Deutschland aber unüblich.
Hierzulande kommen meist 16 Ziffern zum Einsatz. Eine Ausnahme gibt es bei den
Karten von American Express, hier sind es nur 15 Ziffern.
Diese
Kreditkartennummer ist es, welche die Kreditkarte eindeutig identifiziert, doch
die Zahlen sind nicht völlig austauschbar. Stattdessen folgt der Aufbau einer
festen Logik. Lediglich die Unterteilung in Viererblöcke dient der einfacheren
Lesbarkeit und hilft dabei, Fehler beim Übertragen der Nummer zu vermeiden.
Die Bedeutung der Ziffern ist wie folgt:
– Ziffer 1-4: die ersten vier Ziffern
sind ein Identifikationscode für den Herausgeber oder Hersteller der
Kreditkarte. American Express Karten etwa beginnen mit 34 oder 37, Mastercard
mit 51, 52, 53, 54, oder 55 und VISA mit einer 4.
– Ziffer 5: mit der 5. Zahl auf der Kreditkarte wird die Art der Kreditkarte
angegeben (etwa Gold, Black, Classic, Junior, etc.)
– Ziffer 6: hier ist angegeben, ob es sich um eine Firmen-, Partner- oder
Zweitkarte handelt.
Die ersten sechs Ziffern werden zusammengefasst als BIN (Bank Identification
Number) und liefern bei Automaten oder Bankgeschäften ganz automatisch und
schnell alle Informationen zur kartenausgebenden Bank.
– Ziffer 7-15: die nachfolgenden neun
Ziffern sind nun persönlich auf den Besitzer der Kreditkarte abgestimmt und
verbinden die Kreditkarte mit dem zugehörigen Konto. Diese sind für jeden
Besitzer einzigartig und werden von den Instituten generiert, sie haben also
keinen klar erkennbaren Zusammenhang mit dem angehängten Konto.
– Ziffer 16: die letzte Ziffer auf der
Kreditkarte ist eine Prüfziffer, die bei maschineller Prüfung sofort Aufschluss
darüber gibt, ob die Zahlenfolge zur Identifikation tatsächlich einer
Kreditkarte zugehörig ist oder aber zufällig generiert wurde. Hier kommen
unterschiedliche Verfahren zum Einsatz.
Weitere Zahlen auf der Kreditkarte und
Informationen zur Sicherheit
Auch wenn die 16 Ziffern auf der Kreditkarte also eindeutig zuordnen, zu
welchem Konto die Karte gehört, ist es für Außenstehende (also etwaige Diebe)
nicht möglich, eine Karte einem Konto zuzuordnen. Lediglich die Banken besitzen
die hierfür nötigen Informationen, der Datenschutz verbietet eine Zuordnung zum
passenden Konto. Der Name des Besitzers/der Besitzerin findet sich natürlich
dennoch auf der Karte.
Des Weiteren
findet sich auf der Vorderseite der Karte das Gültigkeitsdatum bis zu dem die
Kreditkarte genutzt werden kann. Läuft diese aus, stellt das Institut in der
Regel ohne zusätzliche Anfrage eine neue Karte (mit neuer
Identifikationsnummer) aus.
Zusätzlich befindet sich auf der Rückseite der Karte eine – maschinell schwer
lesbare und nicht eingeprägte – Ziffernfolge aus drei Zahlen. Die sogenannte
CVC 2-Nummer ist eine Prüfkennzahl, mit der Authentizität der Karte
gegengelesen werden kann. Dies ist besonders wichtig, da auch auf elektronischen
Belegen Kartennummer und Ablaufdatum abgedruckt sind. Diese alleine reichen
ohne CVC 2 oder PIN aber nicht aus, um Zahlungen vorzunehmen oder Geld
abzuheben.
Selbst wenn
jemand die Vorderseite der Karte kopiert haben sollte, besteht also noch ein
zusätzlicher Sicherheitsmechanismus in Form der Kartenprüfziffer auf der
Rückseite.
Gleichzeitig befindet sich auf der Karte neben dem Magnetstreifen noch ein
zusätzlicher EMV-Chip. Dieser goldene Chip ist sicherer als der Magnetstreifen
und wird inzwischen an dessen Stelle zum Einlesen der Karte genutzt, der
Magnetstreifen dient lediglich noch, um die Kreditkarte als akzeptiertes
Zahlungsmittel zu verifizieren. Hierin befindet sich der erste Card
Verification Code (CVC 1)
Einen
zusätzlichen Schutz gegenüber Fälschungen finden Kreditkartenbesitzer in Form
des Hologramms auf der Karte, in dem die herausgebenden Unternehmen Tauben,
Legionäre oder Globi darstellen.
Ein Fun Fact zu den Ziffern auf der Kreditkarte: diese sind in Hochprägung ausgeführt. Das bedeutet, sie können nicht nur abgelesen, sondern auch deutlich ertastet werden. Das ist noch ein Relikt aus dem prädigitalen Zeitalter, in dem die Nummer der Kreditkarte durchgepaust wurde wie bei einem Rechnungsblock. Da dieses Verfahren immer seltener wird, könnten die hoch geprägten Zahlen also durchaus aus künftigen Karten verschwinden.
Noch mehr zur Kreditkartennummer:
- Vexcash.com – https://www.vexcash.com/blog/kreditkartennummer/
- Rechnungswesen-verstehen.de – https://www.rechnungswesen-verstehen.de/finanzen/kreditkartennummer.php
- Gevestor.de – https://www.gevestor.de/details/die-kreditkartennummer-ganz-einfach-prufen-674581.html